Der Brottag
Russland (1998) | Dokumentarfilm | 55 MinutenDer Brottag ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1998 von Sergei Dvortsevoy.
Komplette Handlung und Informationen zu Der Brottag
Es ist ein kleines, zum Teil verlassenes Dorf in der Nähe von Sankt Petersburg. Wie an jedem Dienstag kommt ein mit Brot beladener Zug hier an: Die erste Einstellung von Sergej Dvortsevoys Film zeigt die große Anstrengung der alten Menschen, die den Güterwaggon per Hand durch den dicken Schnee ins Dorf schieben.
Damit wird ein Erzählrhythmus festgelegt, der durch lange, sorgfältige Einstellungen gekennzeichnet ist und das Rezeptionsverhalten des Zuschauers herausfordert. Die Aufnahmen des Filmemachers bilden einen visuellen Freiraum für den Zuschauer, geben ihm Zeit.
Bevor der Film zeigt, wie das Brot im Dorfladen verkauft wird, fügt Sergei Dvortsevoy zwei unerwartete und lustige Intermezzi ein. Da ist zunächst die Hündin, die von ihren Welpen belästigt wird, und dann die Ziege, die einen Bock verführt. Und man kommt nicht darum herum, das Verhalten dieser Tiere mit jenem der Menschen zu vergleichen und begreift, dass sie das, was der Film berichtet, hintergründig kommentieren. Vor allem dann, wenn das Brot verkauft wird und Probleme auftauchen. Nicht jeder erhält die erhoffte Menge …
Der Brottag ist eine eigentlich banale Geschichte, die Dvortsevoy in eine realistische und erbauliche Fabel verwandelt. In seinem Film erhalten die Ereignisse Zeit, sich zu entwickeln und Raum zum Atmen. Sie können ihren Platz in dieser großzügig erzählten Geschichte einnehmen, eine Geschichte, die von einem scheinbar völlig verlassenen Dorf handelt, das aber dennoch existiert.
1998 wurde der Film auf dem DOK Festival Leipzig mit der Goldenen Taube sowie mit dem Kurzfilmpreis beim Festival Visions du Réel in Nyon ausgezeichnet.
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