Animationsfilme 2010 - Kinderkram war einmal

04.01.2011 - 08:50 Uhr
Rückblick 2010 - Animationsfilme
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Rückblick 2010 - Animationsfilme
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2010 hatte es für alle Liebhaber des Animationsfilms in sich. Die Auswahl war groß und auch der Anteil an Filmen, die zu überzeugen wussten, stieg. Mehr erfahrt ihr in unserem Jahresrückblick.

Der Animationsfilm durfte sich im Kinojahr 2009 etwas darauf einbilden, dass es mit Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los und Oben zwei Animationsfilme in die Top 10 der erfolgreichsten Filme des Jahres schafften. Aber 2010 stellt alle bisherigen Meilensteine in den Schatten, mit Toy Story 3 setzte sich nicht nur ein animierter Film an die Spitze aller Filme und durchbrach als erster Animationsfilm überhaupt die 1-Milliarden-Schallmauer, sondern es schafften zum ersten Mal in der Geschichte des Films vier Animationsfilme in die Top 10 der erfolgreichsten Filme des Jahres (Quelle: Box Office Mojo):

Platz 01. Toy Story 3 (1063 Millionen Dollar weltweit) – Disney/Pixar
Platz 05. Für immer Shrek (737 Millionen Dollar weltweit) – Dreamworks
Platz 08. Ich – Einfach unverbesserlich (539 Millionen Dollar weltweit) – Universal
Platz 10. Drachenzähmen leicht gemacht (493 Millionen Dollar weltweit) – Dreamworks

Der Trend des Vorjahres wird somit fortgesetzt und bestätigt die These: Der Animationsfilm ist erwachsen geworden. Er überzeugt nicht nur in der technischen Umsetzung, sondern versteht es auch zusehends, ein breiteres Publikum und besonders Erwachsene dramaturgisch anzusprechen und zu überzeugen. Somit gehören die Tage, in denen Eltern umgern mit ihren Kindern ins Kino mussten, endgültig der Vergangenheit an. Das trifft im Großen und Ganzen auch auf Megamind und Rapunzel – Neu verföhnt zu, zwei der letzten großen Animationsfilme, die es zu uns auf die Leinwand schafften.

Animationsfilme für Erwachsene
2010 bot auch Filme, die sich überwiegend an ein erwachsenes Publikum richteten. Der Anfang machte Metropia, ein experimenteller, sehr surreal gehaltener Animationsfilm, der beim Fantasy Film Fest gezeigt wurde. Im Mai folgte Der fantastische Mr. Fox von Wes Anderson, der mit seinem ambitionierten Stop-Motion-Film in die Fußstapfen von Tim Burton trat. Natürlich dürfen wir auch das Animations-Highlight des Jahres vergessen, das sich ebenfalls gezielt an ein erwachsenes Publikum wendete. Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet? war zwar nur ein kleiner Kinostart beschieden, aber die wenigen, die den Film im Kino sehen konnten, verließen restlos begeistert selbiges.

Animes im deutschen Kino
Japanische Animationsfilme hatten schon immer einen schweren Stand beim deutschen Kinopublikum. Seit dem kleinen, aber beachtlichen Kinoerfolg von Prinzessin Mononoke von Hayao Miyazaki werden die deutschen Verleiher etwas mutiger und 2010 kamen wir sogar in den Genuss von gleich drei Animes. Den Anfang machte Summer Wars vom Regisseur von Das Mädchen, das durch die Zeit sprang, ein Film, der im Zuge der Fantasy Film Fest Nights Anfang des Jahres gezeigt wurde und im August sogar einen regulären deutschen Kinostart spendiert bekam. Beim regulären Fantasy Film Fest wurde der Hochgeschwindigkeits-Sci-Fi Redline gezeigt. Last but not least und mit einem Jahr Verspätung hatten auch die deutschen Animefans endlich die Ehre, das bezaubernde Unterwassermärchen Ponyo – Das große Abenteuer am Meer von Hayao Miyazaki im Kino zu bestaunen.

Besonderes und Kurioses
#9 konnte fast als Independentfilm bezeichnet werden, mit relativ geringen Mitteln wurde aus einem erfolgreichen Kurzfilm eine Kinoversion gemacht, die von Tim Burton und Timur Bekmambetov produziert wurde. Aber der Verleiher ließ den Film nur mit einem Alibi-Kinostart von gerade mal einer einzigen Filmkopie starten. Mit Die Legende der Wächter brachte Zack Snyder seinen ersten Animationsfilm in die Kinos und sorgte für verhaltene Reaktionen, trotz der spektakulären Technik der digitalen Trickkünstler, die bereits Happy Feet das Tanzen beibrachten, wollte sich richtige Begeisterung nicht einstellen.

Ganz kurios war die Verschiebung von Werner – Eiskalt!, der erst groß für den Sommer 2010 angekündigt, aber dann still und heimlich auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Eine positive Kuriosität ist Der Illusionist, dem neusten Film des Das große Rennen von Belleville -Regisseurs. Der Film hat zwar hierzulande leider immer noch keinen Kinostart, dafür konnte im europäischen Ausland sein Publikum begeistern und sich auch über den Europäischen Filmpreis und eine Golden Globe Nominierung freuen.

Was waren eure Animationshighlights 2010?
Wenn ihr wissen wollt, was euch im kommenden Jahr erwartet, dann stöbert in unserer Jahresvorschau der Animationsfilme. Filme wie Rango oder Rio dürften auch nächstes Jahr den Animationsfilm würdig vertreten.

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