"Nichts" reißt mich aus dem Schlaf

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Die Unendliche Geschichte
Neue Constantin Film/moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Die Unendliche Geschichte
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Im Rahmen der Aktion Lieblingsfilm erzählen moviepilot User, welche Filme sie besonders beeindruckt haben. Diesmal beschreibt eine Userin, wie sie als Kind Die Unendliche Geschichte erlebt hat.

Ich schrecke aus dem Schlaf hoch. Meine Nackenhaare stehen buchstäblich zu Berge. Da waren sie wieder, diese leuchtend grünen Augen, vor denen ich mich schon am Nachmittag im Kino zu Tode erschreckt hatte. Ich habe schreckliche Angst und zittere. Ich knipse das Licht an und sehe mich in meinem Zimmer um. Es ist unverändert. Keine grünen Augen mehr da. Und dennoch bekomme ich sofort wieder Angst, als ich das Licht ausschalte. ‚Nein, hier kannst Du heute nicht mehr schlafen, denke ich, während ich mir meinen Kuschelteddy schnappe und zum Schlafzimmer meiner Eltern wandere.

Dort angekommen ningele ich bloß: „Mutti, kann ich heute bitte bei Dir schlafen?“
„Was ist denn los? Hattest Du einen Alptraum?“
„Ja. Bitte bitte“, quengele ich.
„Na komm schon her“, sagt sie und schwups bin ich auch schon drin in ihrem Bett. „Von was hast Du denn geträumt?“ fragt sie.
„Vom Nichts“, erwidere ich.
„Aber das war doch nur ein Film, das war doch nicht echt“, versucht sie mich zu beruhigen.
„Aber trotzdem hab ich Angst davor.“
„Versuch einfach nicht mehr dran zu denken, sondern denk lieber an den Steinbeißer oder den
Nachtalp mit seiner Rennschnecke. Vor denen hast Du doch keine Angst.“
„Nein.“
„Siehst Du. Versuch jetzt zu schlafen. Ich bin doch bei Dir.“

Ich umklammere meinen Teddy und tatsächlich gelingt es mir, nicht mehr an „Nichts“ zu denken, sondern vielmehr daran, wie ich mit Fuchur fliege, über Wiesen, Felder, Wälder, Seen, in den Himmel, durch die Wolken. Herrlich!

Selbst heute, 25 Jahre später, bekomme ich immer noch eine Gänsehaut, wenn ich beim Ansehen
von Die unendliche Geschichte die leuchtend grünen Augen des Wolfs sehe, der im Auftrag des „Nichts“ unterwegs ist. Alpträume bekomme ich aber Gott sei Dank keine mehr.

Es ist schon faszinierend, was für eine Wirkung Filme auf Kinder haben. Alles wirkt so groß und so phantastisch. Oftmals verblasst diese Wirkung aber, wenn man erwachsen wird und merkt, wie blöd ein Film eigentlich ist. Die unendliche Geschichte finde ich heute jedoch immer noch genauso toll und phantastisch wie damals, vielleicht auch, weil ich so viele schöne Erinnerungen damit verbinde.

Und was würde ich dafür geben, einmal mit Fuchur zu fliegen!


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