Prinzessin Mononoke - Opus Magnum der Filmkunst

25.07.2011 - 08:50 Uhr
Aktion Lieblingsfilm: Prinzessin Mononoke
Toho Company/moviepilot
Aktion Lieblingsfilm: Prinzessin Mononoke
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Den Film Prinzessin Mononoke von Hayao Miyazaki hat dieser moviepilot-User ganz fest in sein Herz geschlossen. In seinem Text zur Aktion Lieblingsfilm erweist er deshalb diesem Werk die Ehre.

Spätestens seit Akira sind Anime auch in westlichen Gefilden angekommen. Ein Meister auf diesem Gebiet ist Hayao Miyazaki. Und 1997 schuf er eines seiner eindrucksvollsten Werke: Prinzessin Mononoke (Mononoke hime).

Schon als Kind war ich ein großer Animefan und konsumierte alles, was über die Flimmerkiste lief. Daher machte ich damals Freudensprünge, als es in der Werbung hieß, Prinzessin Mononoke werde am Heiligabend auf RTL II laufen. Ich sah den Film an jenem Abend, und obwohl ich mir seiner Tragweite nicht bewusst war, wusste ich, etwas ganz Großes erlebt zu haben. Doch der Reihe nach.

Die Handlung
Als Prinz Ashitaka beim Versuch, sein Dorf zu verteidigen, von einem Dämon verletzt wird, scheint sein Schicksal besiegelt. Dem Tod geweiht muss er sein Volk zurücklassen und macht sich auf die Suche nach einem Weg, den Fluch abzuwenden. Auf seiner Suche gerät er mitten zwischen die Fronten eines unerbittlichen Krieges, der Krieg Mensch gegen Natur. Menschen gegen Götter.

„Du sagst, auf dir lastet ein Fluch? Der lastet auf der ganzen Welt.“
Miyazaki zeigt uns hier keine zerstörte Welt. Vielmehr zeigt er die Koexistenz von Mensch und Umwelt im Kontrast von unberührter, nahezu unnahbarer Schönheit der Natur und der fortschreitenden Industrialisierung. Ein unausweichlicher Konflikt, der heute wohl noch aktueller ist als damals. Das erstaunliche dabei: Miyazaki bezieht keine Stellung. Er klagt zwar die Zerstörung der Natur an, jedoch ohne moralisierend den Zeigefinger zu heben. Das genaue Gegenteil ist der Fall, er zeigt sogar Empathie und Verständnis für die Taten der Menschen. Seine Welt besteht nicht nur aus üblichen Gut-Böse-Schemen. Jedem Charakter wird Respekt entgegen gebracht und das spürt man als Zuschauer.

Anime sind nur etwas für Kinder? Blödsinn!
Allein die ernsthafte und zeitgemäße Thematik, die Mononoke hime inne wohnt, zeigt, dass Miyazaki ein anderes Publikum zu erreichen versucht. Doch auch die gezeigte Grausamkeit unterscheidet den Film von anderen Genrevertretern. Er tanzt mit uns einen blutigen Reigen zwischen zwei Fronten, zwischen denen wir selbst wählen müssen, ebenso wie es auch Ashitaka muss. Die Fronten eines Krieges, der seit Menschengedenken existiert und immer existieren wird.
Anders als andere Miyazakis ist Mononoke kein Märchen. Dafür ist er zu schmerzhaft. Schmerzhaft, weil er wahr ist. Prinzessin Mononoke ist eine Fabel über die Existenz von Leben im Allgemeinen, ein Film, der die Frage stellt, ob und wie eine Koexistenz überhaupt möglich ist.
Schonungslose Ehrlichkeit in majestätischen Bildern auf Zelluloid gebannt. Ein Opus Magnum der Filmkunst, in Botschaft und Inszenierung kaum zu überbieten.


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